Brecht schreef Legende vom toten Soldaten in de zomer van 1918. Het verscheen voor het eerst in druk in het toneelstuk Trommeln in der Nacht, gepubliceerd in 1922.
Het gedicht handelt over een soldaat die in de ‘vierde lente’ – dus voorjaar 1918 – van WOI ‘de heldendood’ sterft. Aangezien het Duitse leger gebrek aan kanonnenvlees heeft, wordt de soldaat weer opgegraven, door een medische commissie goedgekeurd en onder luide toejuichingen door de straten geparadeerd:
Voran die Musik mit Tschindara
Spielt einen flotten Marsch.
Und der Soldat, so wie er’s gelernt,
Schmeißt seine Beine vom Arsch.
Het gedicht is geschreven naar aanleiding van het “Ludendorff-offensief”, de ultieme poging van het Duitse keizerrijk WOI alsnog ten goede te keren. Na aanvankelijke successen, liep het offensief uiteindelijk vast. Op 18 augustus 1918 lanceerden de geallieerden een tegenoffensief. De Duitsers verloren snel terrein en het Duitse leger begon tekenen van desintegratie te vertonen. In november 1918 stortte het Duitse front ineen, Wilhelm II vluchtte naar Nederland en om een links-radicale machtsgreep naar het voorbeeld van Rusland te voorkomen, riep de sociaal-democraat Scheidemann de republiek uit. Ludendorff, die zich realiseerde dat de oorlog definitief verloren was, adviseerde de regering een wapenstilstand te sluiten. De regering volgde dat advies op, om vervolgens door Ludendorff beschuldigd te worden van verraad aan het Duitse leger. Deze succesvolle poging van Ludendorff de verantwoordelijkheid voor de nederlaag en de capitulatie af te schuiven op de sociaal-democraten zou de geschiedenis ingaan als de dolkstootlegende.
Er bestaan meerdere voortreffelijke uitvoeringen van deze ballade, maar niemand is er naar mijn bescheiden mening ooit in geslaagd Ernst Busch te overtreffen.
Und als der Krieg im vierten Lenz
Keinen Ausblick auf Frieden bot
Da zog der Soldat seine Konsequenz
Und starb den Heldentod.
Der Krieg war aber noch nicht gar
Drum tat es dem Kaiser leid
Daß sein Soldat gestorben war:
Es schien ihm noch vor der Zeit.
Der Sommer zog über die Gräber her
Und der Soldat schlief schon
Da kam eines Nachts eine militär-
ische ärztliche Kommission.
Es zog die ärztliche Kommission
Zum Gottesacker hinaus
Und grub mit geweihtem Spaten den
Gefallnen Soldaten aus.
Der Doktor besah den Soldaten genau
Oder was von ihm noch da war
Und der Doktor fand, der Soldat war k. v.
Und er drückte sich vor der Gefahr.
Und sie nahmen sogleich den Soldaten mit
Die Nacht war blau und schön.
Man konnte, wenn man keinen Helm aufhatte
Die Sterne der Heimat sehn.
Sie schütteten ihm einen feurigen Schnaps
In den verwesten Leib
Und hängten zwei Schwestern in seinen Arm
Und ein halb entblößtes Weib.
Und weil der Soldat nach Verwesung stinkt
Drum hinkt ein Pfaffe voran
Der über ihn ein Weihrauchfaß schwingt
Daß er nicht stinken kann.
Voran die Musik mit Tschindrara
Spielt einen flotten Marsch.
Und der Soldat, so wie er’s gelernt
Schmeißt seine Beine vom Arsch.
Und brüderlich den Arm um ihn
Zwei Sanitäter gehn
Sonst flöge er noch in den Dreck ihnen hin
Und das darf nicht geschehn.
Sie malten auf sein Leichenhemd
Die Farben Schwarz-Weiß-Rot
Und trugen’s vor ihm her; man sah
Vor Farben nicht mehr den Kot.
Ein Herr im Frack schritt auch voran
Mit einer gestärkten Brust
Der war sich als ein deutscher Mann
Seiner Pflicht genau bewußt.
So zogen sie mit Tschindrara
Hinab die dunkle Chaussee
Und der Soldat zog taumelnd mit
Wie im Sturm die Flocke Schnee.
Die Katzen und die Hunde schrein
Die Ratzen im Feld pfeifen wüst:
Sie wollen nicht französich sein
Weil das eine Schande ist.
Und wenn sie durch die Dörfer ziehn
Waren alle Weiber da
Die Bäume verneigten sich, Vollmond schien
Und alles schrie hurra.
Mit Tschindrara und Wiedersehn!
Und Weib und Hund und Pfaff!
Und mitten drin der tote Soldat
Wie ein besoffner Aff.
Und wenn sie durch die Dörfer ziehn
Kommt’s, daß ihn keiner sah
So viele waren herum um ihn
Mit Tschindra und Hurra.
So viele tanzten und johlten um ihn
Daß ihn keiner sah.
Man konnte ihn einzig von oben noch sehn
Und da sind nur Sterne da.
Die Sterne sind nicht immer da
Es kommt ein Morgenrot.
Doch der Soldat, so wie er’s gelernt
Zieht in den Heldentod.